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Test: Adidas Adizero Boston 10

Christian 24.02.2022

Carbon Light, alles neu im Boston

Der Boston ist ein absoluter Klassiker unter den adidas-Laufschuhen. Er hat über die vergangenen Jahre viele Fans gewonnen – und das, so nahezu alle Laufexperten, zu Recht! Nun ist die zehnte Version des Klassikers erschienen. Oder ist es gar nicht die zehnte Version des Boston? Klingt nach einer komischen Frage, ist aber dennoch berechtigt. Denn, obwohl der Boston immer noch Boston heißt, hat er praktisch nichts mit seinen neun Vorgängern gemeinsam. Der Adizero Boston 10 ist ein komplett neuer und anderer Schuh!
Fakt ist aber, dass auch die zehnte Version des Laufschuhs das Potenzial zu einem Klassiker hat. Warum, werde ich mit meinem Testbericht zu erklären versuchen.

Übrigens wollte ich eigentlich nie einen Schuh mit Carbon laufen, ich halte diesen Trend in Laufschuhen für etwas fragwürdig. Nur, weil die absoluten Topläufer mit einer Carbonplatte an den Füßen noch etwas flotter unterwegs sind, müssen aus meiner Sicht nicht alle Freizeitläufer Carbon-Laufschuhe tragen. Wir fahren ja auch nicht im Formel 1 Bolliden zur Arbeit….

Meine Bänder, Sehnen, Gelenke und ich sind in Bezug auf Carbon etwas vorsichtig, vielleicht sogar ängstlich. Doch so viel vorab: der Adizero Boston 10 ist kein Carbon-Laufschuh, vor dem man sich ängstigen muss – er ist so zusagen Carbon-Light und ermöglicht insofern vielen neutralen Freizeitläufern die Möglichkeit, einen Carbon-Schuh zu laufen. Mich jedenfalls hat er überzeugt!

Adizero Boston 10: alles neu

Der Boston 10 ist ein dynamischer, eher tempoorientierter Trainingsschuh, der von Freizeitläufern auch im Wettkampf gelaufen werden kann. Die Sprengung im Boston 10 beträgt 8,5 Millimeter (39,5 zu 31 Millimeter) und ist damit etwas geringer als im Boston 9 (9,5 Millimeter, 21,5 zu 12 Millimeter). Die große Differenz in der Aufbauhöhe des Boston 10 zu seinem „Vorgänger“ zeigt aber, dass das Konzept des Laufschuhs komplett neu ist. Und genau das ist die auffälligste Neuerung: die Zwischensohle. Sie besteht im Boston 10 nun aus drei Schichten – von unten nach oben: Lightstrike EVA, Energy Rods (mit Carbon durchsetzte Streben) und Lightstrike PRO. Diese Konstruktion soll die Dämpfung komfortabel machen und viel der eingesetzten Energie an den Läufer zurückgeben. Das Lightstrike PRO Zwischensohlenmaterial ist leichter und reaktionsfreudiger als das Lightstrike EVA. Zwischen beiden Schäumen befinden sich die so genannten Energyrods. Diese mit Carbon durchsetzten Streben spiegeln die Knochen im Mittelfuß wider und sollen aufgrund ihrer Biegesteifigkeit für viel Energierückführung und einen Push nach vorne sorgen. Die Energyrods unterstützen den Abdruck, um im Anschluss schnell wieder in ihre Ausgangsposition zurückzuspringen. Sie durchlaufen die Zwischensohle nicht über die gesamte Länge, sondern nur vom Mittel- bis in den Vorfuß. Im Gegensatz zu anderen Carbon-Laufschuhen befindet sich im Boston 10 also keine durchgehende Carbonplatte, sondern nur singuläre Carbonstreifen.

Eine weitere Neuerung im Adizero Boston 10 ist das Upper, welches zur Hälfte aus recycelten Materialien hergestellt ist. Das klingt richtig gut! Gut ist aber tatsächlich auch die Performance des Mesh-Materials. Gerade in der Ferse und im Mittelfuß sitzt der Boston 10 wie eine zweite Haut und bietet viel Halt. Im Vorfuß ist der Leisten etwas breiter. Das kommt mir und wahrscheinlich vielen anderen Läufern sehr entgegen, gerade wenn die Trainingseinheiten länger werden.

Die Außensohle des Boston 10 kommt vom adidas Partner Continental und bietet auf Asphalt oder der Bahn, egal ob nass oder trocken, sehr viel Grip. Und genau das ist das Terrain des Adizero Boston 10, befestigte Untergründe. Natürlich kann man mit dem Boston auch kurze Schotterpassagen oder unbefestigte Wege laufen. Aufgrund des hohen Aufbaus des Schuhs sollte der Untergrund aber nicht zu uneben sein, denn sonst kann der Schuh schnell instabil werden.

Der Adizero Boston 10 am laufenden Fuß

Schon beim ersten Reinschlüpfen bin ich überrascht, wie stabil der Boston 10 für einen schnellen Laufschuh steht. Mir ist bewusst, dass der Boston 10 kein reiner Speedschuh, wie z.B. der Adios Pro ist, dennoch hatte ich erwartet, mich etwas „wackeliger“ in ihm zu fühlen. Dass dem nicht so ist, liegt sicher auch am Mesh und an der herausragenden Passform. Im Mittelfuß umschließt das Mesh meinen Fuß perfekt, in der Ferse bietet mir der Boston extrem viel Halt. Das alles macht einen wirklich guten Eindruck und ich bin gespannt, ob sich das auch bei meinem Testlauf fortsetzen wird.

Ich laufe eine sechs Kilometer lange Runde über zwei Brücken am Rhein. Schon bei meinen ersten Schritten spüre ich, wie der Boston 10 mich nach vorne drückt. Er will offensichtlich wirklich schnell laufen. Nach dem ersten Kilometer blicke ich auf meine Uhr – 4:47, holla, das war nicht geplant. Zeiten sind natürlich relativ. Tatsache ist aber, dass ich mich sonst eher zwischen 5:15 und 5:30 / km bewege.

Die Pace ist also etwas überraschend für mich, geplant war das nicht. Wirklich überraschend finde ich aber meine gefühlte Stabilität im Boston 10. Ich kann ganz geschmeidig vorwärtslaufen, die Bewegungsabläufe funktionieren ohne besondere Konzentration auf meinen Laufstil wie eine gut geölte Maschine. Die Pace des ersten Kilometers setzt sich fort und zurück zu Hause, zeigt meine Uhr eine Durchschnittszeit von 4:57 / km an, eigentlich zu schnell für mich.

Meine Pace im Boston 10 ist natürlich auffällig, besonders ist für mich aber etwas anderes. Ich bin einen Carbon Schuh gelaufen, hatte Spaß und keinerlei unangenehme Effekte in der Hüfte oder den Knien. Auch nicht am Tag danach. Für mich wird der Adizero Boston 10 dennoch nicht mein täglicher Laufschuh. Mit ihm aber ein- zweimal pro Woche zu laufen, kann ich mir gut vorstellen, insbesondere dann, wenn ich etwas schneller unterwegs sein will.

Für wen ist der Boston 10 geeignet?

Ich denke, dass alle neutralen Läufer mit guter Lauftechnik viel Spaß im Boston 10 haben werden. Ich bleibe dabei, dass nicht alle Freizeitläufer, einen reinen Carbon Schuh (mit vollflächiger Platte) laufen müssen. Der Adizero Boston 10 hingegen bietet mit seinen Carbonstreben aber vielen Läufern die Möglichkeit, Carbon zu laufen und ihrem Körper dennoch nicht zu schaden. Den ersten Lauf würde ich aber nicht zu lang planen. Sinnvoll ist es sicher, sich an die Besonderheit Carbon langsam heranzutasten. Nach einer Eingewöhnung kann man mit dem Boston 10 aber sicher alle Distanzen laufen.

Mich hat der Boston 10 auf jeden Fall überzeugt. Er bringt Spaß, verhältnismäßig viel Stabilität und ordentlich Pace. Top!


Unser Autor Christian

Christian von bunert.de

Ich laufe seit ich denken kann. Die ersten laufenden Meter habe ich als Kind beim ortsansässigen Leichtathletikverein gemacht. Bis auf einige Jahre als Student bin ich immer gelaufen, jedoch nie ambitioniert. Laufen war immer das, was ich neben meinem eigentlichen Sport (Handball, Tennis und Ski) gemacht habe. Da ich immer Hunde hatte, fiel es mir nie schwer, mich aufzuraffen und in die Wälder zu laufen.

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