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„Ein unbeschreibliches Erlebnis“ Gernot Olschowsky über seinen ersten Marathon

1992 ist Gernot Olschowsky, Inhaber von Bunert Neuss, seinen ersten Marathon gelaufen. Dieser war „eine einzige Katastrophe“, aber das eigentliche Ziel war auch der Marathon durch das wiedervereinigte Berlin im selben Jahr. Mit Laufschuhen von Jörg Bunert ausgestattet und der richtigen Einstellung wurde es dann zu einem „unbeschreiblichen Erlebnis“.

Wie bist du zum Laufsport gekommen und was begeistert dich daran?

Obwohl Fußballer, hatten mich Ausdauersportarten schon immer begeistert. Neben dem semiprofessionellen Spiel mit dem Ball war ich eigentlich schon immer auf längeren Strecken unterwegs. Ob auf Langlaufski, dem Rennrad oder auf Laufschuhen, wenn man in den 80ern schon davon sprechen konnte… . Laufen war am unkompliziertesten zu bewerkstelligen, kostete den geringsten Aufwand und war nicht so konzentrationsintensiv und so konnte ich beim Laufen immer den Gedanken freien Lauf lassen wie Flucht oder Ausreise, was wird mich im „Westen“ erwarten oder die ganz banalen Probleme des gelernten DDR-Bürgers zumindest gedanklich meistern.

Also Laufen war schon immer ein Stück Freiheit, wohl, weil es zu dieser Zeit gerade in der DDR schon noch was Besonderes war. Und einmal Läufer – immer Läufer und heute habe ich die besten Ideen beim Laufen. Da vergesse ich schnell mal Schmerzen, Zeit oder Strecke ;-) .

Wann und warum hast du dich entschlossen deinen ersten Marathon zu laufen?

1991 war die Zeit gekommen, einfach mal strukturierter zu trainieren, wie ich es als Mannschaftssportler gewohnt war. Der Leistungssportgedanke steckt einfach in mir drin. Und den Mythos „Runners High“ wollte ich unbedingt mal selbst erleben. Marathon war zu der Zeit auch noch was Besonderes, das machte nicht Jeder. Andere Zeiten, andere Motivationen. Das Ziel war 1992 Berlin, der Marathon durch die wiedervereinigte Stadt, von der ich nur den Ostteil kannte.

Wie hast du dich auf deinen ersten Marathon vorbereitet?

Der erste Marathon sollte dann im Frühjahr 1992 in Bonn sein, schon ein größerer Stadtmarathon in der Nähe. Köln oder Düsseldorf gab es da noch nicht. Der sollte als Standortbestimmung für den Herbst in Berlin dienen. Eigentlich war ich immer auf den kürzeren Strecken (5 und 10 km) zu Hause und habe nach Bruce Tullow trainiert, einem ehemaligen Mittel- und Langstreckenläufer aus Großbritannien, der auch im Seniorenbereich noch aktiv war und gleichzeitig als Trainer fungierte. Durch eine Knieverletzung, die auch meine Fußballkarriere beendete, war mir klar, dass der Marathon eher eine Eintagsfliege bleiben würde. Die Ernährung musste ich nicht umstellen, die war immer sportgerecht. Und meine Laufschuhe? Die hatte ich von Manfred Steffny und Jörg Bunert!

Wie hast du deinen ersten Marathon erlebt?

Der Marathon in Bonn war eine einzige Katastrophe. Nervös? Klar! Nervös und übermotiviert. Viel zu schnell angegangen und im zweiten Teil mehr gegangen als gelaufen. So wurden es nur 3:31 h und ich eher frustriert als euphorisch. Krämpfe, Schmerzen und die Abendkühle sorgten für ein Übriges. Aber es war eine gute Lehre für den eigentlichen Marathon in Berlin! Berlin war dann, vorsichtiger angegangen und „locker“ durchgelaufen ein unbeschreibliches Erlebnis.

Würdest du dich heute anders vorbereiten?

Heute würde ich mir sicher mehr Zeit nehmen, längere Läufe einbauen und nicht mehr auf die Endzeit schielen. Wer wird schon jünger…

Welcher Marathon war für dich emotional dein schönster?

Mein schönster Marathon war in Hamburg, eine wunderschöne Strecke, zum Ende ein tolles Publikum und dann mit Bestzeit, das vergisst man nicht. Und als offizielle Fahrradbegleitung sicherlich in Frankfurt, da durfte ich Stefan Freigang begleiten und mit der Spitze unterwegs zu sein ist schon ein besonderes Erlebnis.

Wie viele Marathons bist du bisher gelaufen und welcher wird dein nächster sein?

Gelaufen bin ich 8 Marathons und habe ebenso viele als offizielle Fahrradbegleitung absolvieren dürfen. Als Aktiver wird es keinen Marathon mehr geben, da spielt das Knie nicht mehr mit. Aber als Betreuer werden es sicher noch Viele, der nächste vielleicht in Rotterdam?

Warum sollte jeder Läufer einmal in seinem Läuferleben einen Marathon laufen?

Ob jeder Läufer einmal einen Marathon gelaufen haben muss, will ich nicht behaupten. Klar ist es ein tolles Erlebnis, aber nicht Jeder ist dafür geschaffen. Aber mit dem Thema Marathon beschäftigen, vielleicht als Zuschauer dabei zu sein oder auch einen Halben zu absolvieren, um das Feeling Laufen als Wettkampfsport und nicht nur Freizeitvergnügen zu erleben, dazu kann ich Jedem nur raten. Und dann ist der Weg zum Marathon nur noch halb so lang.